15.05.2019
"Arbeitszeit mit der Stechuhr zu erfassen, ist nicht mehr zeitgemäß!" FREIE WÄHLER wollen kein Bürokratiemonster

Durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs werden unflexible und vor allem bürokratische Rahmenbedingungen geschaffen. Dennoch ist Arbeitsschutz und eine klare Trennung von Arbeit und Privatleben wichtig, wie Susann Enders, Generalsekretärin der FREIEN WÄHLER Bayern, erklärt.

München. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs verpflichtet Arbeitgeber zur vollständigen Arbeitszeiterfassung. Diese sollen vor unbezahlter Mehrarbeit geschützt werden. Die FREIEN WÄHLER Bayern sprechen sich klar für den Schutz von Bürgerinnen und Bürgern vor Ausbeutung aus.

Generalsekretärin Susann Enders sagt: "Eine Zeiterfassungssoftware liefert alle erforderlichen Daten, mit deren Hilfe die Entgeltabrechnung erledigt werden kann. Der Arbeitsschutz und eine klare Trennung von Arbeit und Privatleben kann somit familienfördernd gewährleistet werden." Gerade für Berufe, wo feste Präsenzzeiten nötig sind - beispielsweise im medizinischen Bereich - ist die Vertrauensarbeitszeit weniger gut geeignet. "Trotz allem dürfen wir die Augen vor den Anforderungen der modernen Wirtschaft nicht verschließen, denn ein flexibler Umgang mit Arbeitszeit ist Grundvoraussetzung für den Ausgleich konjunktureller und saisonaler Schwankungen", so Enders. Besonders bei kreativer Arbeit und Arbeit, die projektbasiert ist, ist der Arbeitsalltag nicht immer gleichbleibend ausgelastet.

Dennoch werden durch das Urteil erneut mehr Bürokratie und Frustration geschaffen. Felix Locke, stellvertretender Generalsekretär der FREIEN WÄHLER Bayern, sagt: "Arbeitszeit wie früher mit einer Stechuhr zu erfassen, ist nicht mehr zeitgemäß! Es passt nicht in unser digitales Zeitalter." Eine flexible Arbeitszeit muss sich in viele Arbeitssparten durchsetzen. Durch das Urteil werden unflexible und vor allem bürokratische Rahmenbedingungen geschaffen, die Nachteile für viele Arbeitnehmer bringen. Locke fordert "eine modulare Anpassung des Arbeitsgesetzes".

Die Flexibilisierung der Arbeitszeit muss die neue Stoßrichtung sein, keine Einengung! Durch das Urteil werden selbständige Arbeitsweise und Kreativität beschnitten und Bürokratie ausgeweitet. Die maximale Tagesarbeitszeit muss in manchen Arbeitsbereichen zu einer maximalen Wochenarbeitszeit verändert werden. Das gilt für Startups, mittelständische und digitale Unternehmen genauso wie für die Gastwirtschaft. Es braucht keine Stechuhr, sondern mehr Vertrauen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Zudem muss ein besserer Rahmen für Home-Office geschaffen werden, wodurch gerade auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert wird.

 


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